Ein neues Zuhause für den Genter Altar

Am 25. März eröffnet in der St.-Bavo-Kathedrale ein einzigartiges Kunsterlebnis

Als Teil eines der ehrgeizigsten Restaurierungsprojekte in Flandern wird die St.-Bavo-Kathedrale in Gent ab dem 25. März 2021 ein revolutionäres neues Kunsterlebnis bieten. Die Krypta der Kathedrale wurde umfangreich umgestaltet, damit die Besucher die bemerkenswerte Geschichte des Genter Altars mit Hilfe neuer visueller Technik erleben können. Gleichzeitig wird das weltberühmte Altarbild von Jan und Hubert Van Eyck nach Jahren der Restaurierung an einen neuen Standort in der Kathedrale verlegt.

Pressemitteilung Eröffnung Besucherzentrum St. Baafs Kathedrale.pdf

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Der Genter Altar ist weithin als eines der einflussreichsten Kunstwerke der Geschichte anerkannt. Seine atemberaubende Pracht besteht aus zwölf Tafeln, die recto verso gemalt sind, wobei die "Anbetung des Lamm Gottes", das Herzstück bildet. Zur Zeit seiner Fertigstellung im Jahr 1432 bot das für die Öffentlichkeit bestimmte Werk van Eycks eine Farbigkeit, Brillanz und Lebendigkeit, die die Zeitgenossen in Erstaunen versetzte. Dank eines umfangreichen und state-of-the-art Restaurierungsprojekts kann die „Anbetung des Lamm Gottes“ nun wieder in der von den Brüdern van Eyck vor über 500 Jahren geschaffene Pracht und Herrlichkeit von der Öffentlichkeit bewundert werden.

 

Der Genter Altar bekommt einen neuen Platz in der St.-Bavo-Kathedrale

Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Genter Altarbild an verschiedene Standorte innerhalb und außerhalb der Kathedrale verlegt. Zudem war das Meisterwerk Gegenstand zahlreicher historischer Restaurierungen. Die aktuellen Arbeiten, die vom Königlichen Institut für Kulturerbe (KIK-IRPA) durchgeführt wurden, umfassten eine dringend benötigte und sehr sensible Reparatur und Restaurierung des zentralen Bildes und der unteren Registertafeln des Polyptychons. Diese waren auch Teil der erst kürzlich gefeierten Ausstellung "Van Eyck - Eine optische Revolution" im Museum der Schönen Künste Gent (MSK) im Jahr 2020.

Um den mehrflügeligen Altar zu schützen und unter optimalen Bedingungen zu erhalten, wurde eine maßgeschneiderte Glasvitrine entworfen. In den 1980er Jahren wurde das Meisterwerk aus Sicherheits- und Konservierungsgründen von seinem ursprünglichen Standort, der Vijd-Kapelle im Ambulatorium, in die Villa-Kapelle verlegt, die sich in der Nähe des Haupteingangs der Kathedrale befindet. Im Jahr 2005 wurden Audioguides eingeführt. Insbesondere bei Gruppenführungen führte dies oft zu einer überfüllten Kapelle und beeinträchtigte das individuelle Besuchserlebnis. Um dieses Problem zu lösen, musste das Besuchserlebnis neu überdacht werden. Das Hauptziel war, die Interpretation des Genter Altars von seiner Präsentation zu trennen. Die Krypta der Kathedrale bot den perfekten Ort für den Interpretationsaspekt, erforderte aber auch einen zusammenhängenden Weg, um anschließend das Genter Altarbild zu betrachten. Eine Rückkehr in die Villa-Kapelle kam daher nicht in Frage.

Es erwies sich also als schwieriger Spagat, die religiöse Funktion des Doms als Ort des Gottesdienstes mit der kulturell-touristischen Funktion in Einklang zu bringen. Ein neuer Standort musste gefunden werden. Dabei war es wichtig genügend Platz zu schaffen, um die neue Vitrine mit ungehindertem Blick auf die Innen- und Außenwände unterzubringen. Aufgrund der beengten Verhältnisse in der Vijd-Kapelle entschied man sich für den Umzug in die Sakramentskapelle, da diese nicht nur in der Nähe des ursprünglichen Standortes im Ambulatorium liegt, sondern auch durch ihre ruhige Lage eine intimere Begegnung mit dem Gemälde ermöglicht und eine größere Fläche bietet.

Hier finden Sie weitere Hintergrundinformationen zu den klimatologischen Herausforderungen bei der Konservierung des Genter Altars und zur konservatorischen Behandlung durch das Königliche Institut für Kulturerbe (KIK-IRPA):

Climatic Conditions Ghent Altarpiece

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Restoration Ghent Altarpiece

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Das Besucherzentrum der St.-Bavo-Kathedrale - ein neues Kulturerlebnis

Auch die Kathedrale insgesamt hat einen mutigen und anspruchsvollen Restaurierungsprozess durchlaufen, um einen angemessenen und geeigneten Ort zu schaffen, an dem Besucher den gesamten Kontext des berühmten Genter Altars erfahren können. Die Krypta der Kathedrale wurde renoviert und neu gestaltet und dient als Ausgangspunkt für die Begegnung mit dem Genter Altar. Mit einem bahnbrechenden Konzept auf dem Gebiet der Museumskunde wird die St.-Bavo-Kathedrale eine neue Ära in der Präsentation des kulturellen Erbes in ihrer historischen Umgebung einleiten. Die Besucher werden mit Hilfe eines persönlichen virtuellen Assistenten von Kapelle zu Kapelle geführt, bevor sie das Hauptgemälde betrachten. In jeder dieser Kapellen können sie mit einer Augmented Reality (AR)-Brille oder einem AR-Tablet eine Szene betrachten, die mit einer zusätzlichen virtuellen Ebene angereichert ist. Reale und virtuelle Ebenen überlagern sich und erzeugen so einen lebensechten visuellen Effekt. Eindrucksvolle Kommentare und Geschichten verstärken das Erlebnis und entführen den Besucher in die Zeit, in der das Genter Altarbild gemalt wurde.

Weitere ausführliche Informationen über das virtuelle Erlebnis von Alfavision, Weltmarktführer für Virtual Reality & Mixed Reality Erlebnisse für Museen und Besucherzentren, finden Sie hier:

The St Bavo Visitor Experience

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Die St. Bavo-Kathedrale wird vollständig barrierefrei

Die Architektur-Arbeiten für dieses Projekt wurde von Bressers Architects, einem in Gent ansässigen Büro, durchgeführt. Um die zeitgemäße und vollständige Barrierefreiheit in einem alten Gebäude wie der Kathedrale zu realisieren, bedurfte es einer innovativen und vorausschauenden Planung. Nicht nur die Krypta und der Chor, sondern auch die Apsidenkapellen einschließlich der Sakramentskapelle, sollten barrierefrei gestaltet werden. Dies erforderte den Einbau eines neuen Aufzugs und einer Treppe, aber auch den Abriss und die Neugestaltung einiger der alten Steinmauern der Kathedrale. Die Arbeiten fügen sich in das Erscheinungsbild des bestehenden Gebäudes ein, um die Zugänglichkeit eines viel größeren Teils der Kathedrale zu ermöglichen, die zuvor nur für den unteren Teil der Kirche möglich war. Um die umfangreichen Restaurierungsarbeiten zu ermöglichen, wurde mit Unterstützung der flämischen Regierung und anderer Sponsoren eine Summe von 30 Millionen Euro aufgebracht. Dazu gehörten die Restaurierungsarbeiten in der Krypta und den Koronarkapellen, die Errichtung des neuen Umlaufvolumens, die neue Vitrine für das Genter Altarbild und seine Klimatisierung sowie die Installation seines neuen Hightech-Besuchererlebnisses.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Architekturprojekt und zu Bressers Architects:

Saint Bavo´s Architecture

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"OMG, Van Eyck was here" wird auch 2021 in Gent gefeiert

Die Eröffnung des Besucherzentrums in der St.-Bavo-Kathedrale, die im Sommer 2020 aufgrund der pandemischen Lage verschoben werden musste, ist nur eine von mehreren Veranstaltungen zum Thema "Van Eyck", die auch 2021 in Gent geplant sind. Das Themenjahr „OMG, Van Eyck was here“ findet also seine Fortsetzung in diesem Jahr.

Für weitere Informationen über geplante Van Eyck-Themenveranstaltungen, Stadtführungen und mehr klicken Sie bitte HIER oder laden Sie sich folgendes PDF herunter:

OMG! Van Eyck was here - Programm 2021

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Presse-Preview: Expertendiskussion und Online-Rundgang durch das neue Besucherzentrum

Aufgrund aktueller Reisebeschränkungen ist eine persönliche Teilnahme an der Eröffnung des neuen Besucherzentrums am 25. März 2021 nicht möglich. Allerdings wird eine exklusive Online-Besichtigung ab dem 23. März 2021 für die Presse verfügbar sein. Geplant ist zum einen ein Rundgang durch das neue Besucherzentrum, der einen möglichst vollständigen Einblick in die digitale Welt bieten soll. Zum anderen besteht nach einer Podiumsdiskussion die Möglichkeit für Einzelgespräche mit dem Kurator und weiteren Experten. Weitere Informationen werden zu gegebener Zeit folgen. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie mehr über dieses exklusive digitale Presse-Event erfahren möchten.


Weitere Informationen über das neue Besucherzentrum in der St. Bavo-Kathedrale finden Sie unter www.sintbaafskathedraal.be.

Dieses Projekt ist eines der Highlights innerhalb der kulturellen Initiative „Flämische Meister“ von VISITFLANDERS.

www.flemishmasters.com, www.vaneyckwashere.be

 

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